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Kasuistik zur Ovarialzyste

Leseprobe

Im Juli 2001 kam die 45-jährige Patientin erstmals zu mir. Der Grund für die Konsultation war eine 42 mm große Ovarialzyste, die auch beim Geschlechtsverkehr zu Schmerzen führte.
Besonders auffallend war jedoch ein Symptom aus der Vergangenheit:
eine enorm starke und lange Menstruation, die sie so sehr beeinträchtigt hatte, dass sie sich zu folgendem Eingriff entschlossen hatte: durch Einführung eines Ballons mit einem Spezialmittel wurde die Gebärmutterschleimhaut verödet (2000). Seither ist die Menstruation erträglich.

Gemüt:

Sie bezeichnet sich als positiven Menschen, der gerne lacht und blödelt.
Sie ist sehr ungeduldig und schusselig! Sie ärgert sich nicht so schnell.
Ängste hat sie um ihr Kind und vor Krebs (viele Carcinome in der Familie!). Sie hat eine sehr starke Bindung an ihre sechsjährige Tochter.

Allgemeinsymptome:

Sie toleriert Hitze sehr schlecht, kann nicht schwitzen (im Herbst blüht sie auf!).
Sie hat relativ wenig Durst.

Lokalsymptome:

Sie hat Schlupflider (Oberlider), die sie operieren lassen möchte. Ihr linkes Auge ist ein Schielauge, mit dem sie nach innen schielt.
Pochende Stirnkopfschmerzen beidseits, schlimmer durch Wetterwechsel.
Sie bekommt sehr leicht blaue Flecken.
Es besteht auch eine allergische Neigung, die sich vor allem in einer Rötung und Schwellung im Augenbereich ausdrückt.

Frühere Beschwerden:

Öfter hatte sie eine Sehnenscheidenentzündung rechts.
Als Jugendliche ist sie mehrmals im Stehen kollabiert.
2x hatte sie eine Nagelbettentzündung, wobei auch der Nagel gezogen werden musste.

Analyse:

Im Vordergrund steht das Hauptsymptom der großen, rechtsseitigen Ovarialzyste. Dies lässt natürlich sofort an Apis denken.
Als erstes fällt in dieser Kasuistik das Thema der extrem reichlichen Menstruation auf, die für die Patientin derart unerträglich war.
Ferner sprechen die Betonung der Oberlider (Schwellungsneigung), die früher massive Menstruation, die Unverträglichkeit von heißem Wetter, die hastige und ungeduldige Veranlagung der Patientin für Apis.
Auch in den Rubriken des Schielens, der Nagelgeschwüre, der Ohnmacht im Stehen, der fehlenden Fähigkeit zu schwitzen und der blauen Flecken ist Apis verteten.

Sie erhält Apis M (C1000).

Verlauf:

Daraufhin wird sie nach einigen Stunden sehr müde, ein Schüttelfrost tritt auf, etwa einen halben Tag über tut ihr der Bauch sehr weh. Es tritt ein Zwicken im Bereich der Zyste links auf, doch der Schmerz beim Coitus wird geringer.
Sie wiederholt die Gabe am 30.8.2001. Sie bemerkt diesmal keine Reaktion auf die Arznei.
Am 16.10.2001 berichtet sie in der Kontrolle, dass die Zyste im Ultraschall nicht mehr erkennbar ist!
Die Lider sind weiter sehr geschwollen, rechts mehr als links. der Kopfschmerz bei Wetterwechsel ist besser.
Weiterhin besteht eine starke Schwellungsneigung vor allem der Hände und Füße.

2002 erhält sie Apsi LM III-VI, was ihr gegen ihre Schwellungsneigungen und die allergischen Symptome gut hilft. Erstmals hatte sie keine Beschwerden von seiten ihrer Sonnenallergie. Auch die Lidschwellungen sind besser unter Apis! Auch die Kopfschmerzen bei Wetterwechsel sind leichter.

Im Juni 2003 berichtet sie, dass sie Apis LM VII jeden zweiten Tag genommen hat. Wenn sie die Einnahme über längere Zeit auslässt, schwellen die Lider wieder an! Sie verträgt trockenes hei?es Wetter viel besser.
Doch der Blutdruck steig weiter an, wogegen Apis (in den verodneten LM-Potenzen) nicht hilft.
Im Oktober 2003 wird wieder eine 4cm große Ovarialzyste diagnostiziert. Daher wechsle ich auf Apis XM. In der Ultraschall-Kontrolle Anfang November war die Zyste verschwunden.
Ich sah die Patientin zuletzt im September 2004. Die Menses begann nun auszusetzen, die Schwellungsneigung war relativ gut, derzeit keine Zysten. Apis XM wurde nochmals wiederholt.

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